Ostsee - Reise 2. Teil

01. Juli - 10. August 2015

OK, die Anzahl der Einträge je Seite ist begrenzt. Man lernt immer dazu.

Ich fange also einfach eine neue Seite an und mache weiter wie bisher...


10. August 2015

Marstal nach Kiel


Heute geht´s nach Hause!

Irgendwie freue ich mich ... aber muß es denn wirklich "schon" vorbei sein ? :-)

Der Wind kommt aus Ost mit 8 - 12 Knoten. Eine wirklich schöne Tour steht bevor.

Ich habe noch einmal 6 1/2 Stunden Zeit mir die Ostseerunde durch den Kopf gehen zu lassen.

So viele Erlebnisse. So viele Eindrücke. All die Menschen, die ich unterwegs getroffen habe.

Eine tiefe Zufriedenheit hat mich erfasst, als Kiel Leuchturm langsam näher kommt.

Ja, es darf zu ende gehen. Neues wird folgen und darauf will ich mich auch feuen.

Schließlich liegt die Krabbe gegen 16:30 Uhr wieder an ihrem angestammten Platz in Stickenhörn.

Der nette Hafenmeister hatte den Platz wieder für mich reserviert und alles war ... wie immer - im besten Sinne!!


1642 Meilen (3041 km) haben wir im Kielwasser. Ausser einem Kratzer im Gelcoat und dem beschriebenen Malheur mit dem Pinnenpiloten ist alles heil geblieben. Keine Zahnschmerzen oder sonstige Wehwehchen. Wenige Regentage und immer gute Stimmung.

Was für ein Erlebnis!!


Vielen DANK an alle, die mir dies ermöglicht haben!!


09. August 2015

Marstal .... mit Abstecher nach Aerösköbing


Ich bin gerne auf Aerö !! Marstal ist zwar ein großer quirliger Hafen, hat aber doch eine sehr nette Atmosphäre. Und Marstal selber gefällt mir halt auch super. Süße kleine Häuser, und sogar eine "Einkaufsstrasse" mit diversen Cafes. Hier mal ein paar Bilder :

Mit meiner "Beute" zurück an Bord freue ich mich auf einen schönen Ausflug.

Da im Moment aber auch gar kein Lüftchen weht und es so sommerlich warm ist, wie - ja wie eigentlich ... ist so lange her ... entscheide ich mich für eine Insel Umfahrt. Ich mach das Dingi klar und plane mal über die Flachs von Marstal nach Aerösköbing zu fahren. Sind ca. 5 Meilen. Ich hoffe der Aussenborder hält durch. Das Schlauchboot rudert sich zwar ganz ordentlich, ist aber auf Dauer sehr mühsam.

Also los. Und es war die richtige Entscheidung. Das Wasser glasklar. Ich kann Fische, Krabben und den Boden bewundern. Die Umgebung ist absolut traumhaft. Man sieht es auf den Bildern schon mal ganz gut :-)

Aerösköbing ist aber auch so ein Ausflugsziel, das ich gerne mindestens ein mal im Jahr besuchen möchte. Bei der Beschreibung von Visby hatte ich schon angemerkt, dass Aerösköbing ein lebendiges Museumsdorf ist. Nun auf den Bildern könnte man ins zweifeln geraten - lebendig ? Aber doch, da waren auch Menschen. Ich neige halt immer dazu abzuwarte bis möglichst keiner mit auf den Bildern ist.

Schließlich gibt´s noch ein Eis und dann ging´s gemächlich die 5 Meilen wieder zurück.  Der Ausflug war jedenfalls total super! ... aber wer hatte etwas anderes erwartet :-)


08. August 2015

Orth nach Marstal


Ich will wirklich noch nach Marstal ! :-)

Die Windverhältnisse sprechen zwar eigentlich dagegen ...

In Orth zu bleiben ist jedenfalls angesichts der dort herrschenden Mückenplage gar keine (!) Option.

Die Mücken habe ich ehrlich zunächst gehört bevor ich sie gesehen habe. Durch das geschlossene Luk! Nach dem ich schon eine Weile unterwegs war entstand das Mückenbild unter der Sprayhood. Da sagt man immer in Schweden gäb es Mücken - Gerüchte!! :-) So viele hatte ich jedenfalls dort noch nie.

Der Tag hatte ansonsten aber auch fast alles zu bieten. Einen tollen Morgen, Regen, etwas Nebel, wenig Wind, mehr Wind -  von vorne und von der Seite - und schließlich toll Sonne.

Wegen der Kreuzerei wurden aus den eigentlich 32 Meilen mal wieder 45. Was soll´s ... ich hatte nichts anderes vor :-)

Am Abend sitze ich bei tollem Sommerwetter noch lange im Cockpit und lese.

Morgen freue ich mich auf einen Ausflug über, oder um die Insel. Muß ich noch mal sehen.



07. August 2015

Heiligenhafen nach Orth


Ich hatte für heute eine Verabredung. Mit einem Segelmacher. Es ist nicht mein erster Anlauf an eine gute Segelgarderobe zu kommen. Nachdem ich mit dem Ergebnis meiner letzten Bestellung nicht so ganz zufrieden - nein sagen wir wie es ist: ich bin jedesmal, wenn ich da Segel sehe stinksauer! So !

Geht mir schon besser ;-)

Heute also ein neuer Versuch. Inzwischen bin ich ein bisschen präpariert und war mal sehr gespannt. Wir haben uns gut verstanden und gegenseitig ziemlich Löcher in den Bauch gefragt. Nach gut 3 1/2 Stunden waren wir (ich glaube beide) ziemlich platt. Jetzt freue ich mich auf das Angebot... und hoffe, dass es einigermaßen im Rahmen ist.

Anschließend wollte ich eigentlich noch nach Marstal (Insel Aerö) segeln.

Zunächst musste ich aber noch ein paar kleinere Gewitter abwarten. Gegen 16:00 Uhr konnte ich dann endlich los. Recht spät für die 32 Meilen. Als dann auch noch der Wind weg war und ich 27 Meilen unter Maschine hätte fahren müssen, bin ich kurzerhand nach Orth abgelaufen. Der Hafen sah voll aus und unmittelbar davor ist ein Ankerplatz in der Seekarte ausgewiesen.

Tja ... und da liegt die Krabbe jetzt :-)


06. August 2015

Klintholm nach Heiligenhafen


Ich hatte Lust auf segeln. Die Strecke von 64 Meilen sollte bei den angesagten Winden kein Problem darstellen. Und das hat auch gepasst :-)

Anfangs (für immerhin 4 Stunden) konnte ich den Blister wieder mal nutzen. Das ist schon irgendwie etwas besonderes. Nicht nur die schöne bunte Farbe lässt das Herz höher schlagen. Es ist vielmehr die Tatsache, dass man trotz minimalen Windes gute Fahrt macht. Das Boot, die Wellen, der Wind - alles hört sich ganz anders an. Die Krabbe verhält sich auch komplett anders. Es ist wirklich nicht leicht zu beschreiben ... wer´s wissen will muß einfach mal mitfahren!

Später, als ich um die Südspitze der Insel Falster herum war, hatte ich den Wind exact von achtern. Das ist eher nicht so gut, weil die Segelei dann ineffektiv wird. Ich versuchte zunächst einmal mit dem Blister und dem Großsegelm im Schmetterling zu fahren. Klare NICHT Empfehlung :-)

Nachdem das verhedderte Tuch (zum Glück unversehrt) geborgen war, bin ich dann in gewohnter Manier (im Schmetterling) bis zur Süpdspitze von Fehmarn gesegelt. Hier fährt auch die gesamte Berufsschiffahrt, die den Nord-Ostsee Kanal passieren will, hindurch. Ziemlich viel Verkehr kann ich sagen. Hat aber wieder mal gut geklappt. Hatten wir schon Lobeshymnen auf das AIS?

OK, dann hier ein Tip: https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/centerx:11/centery:54/zoom:8

Da sieht man alle Schiffe, die mit AIS ausgestattet sind :-)

Bis Staberhuk (wie die Südspitze Fehmarns heißt) ging es also prima. Dann hatte ich leider ziemlich Strömung gegenan. Das kann hier passieren - muß aber ja nicht sein, oder?!

Schließlich in Heiligenhafen angekommen, gab´s noch ein Bierchen und dann ab in die Koje. Morgen hab ich eine Verabredung :-)


05. August 2015

Klintholm


Genauer Klintholm Hamn, wie ich heute gelernt habe. Klintholm heißt nämlich das Gut dessen Besitzer hier sonst auch fast alles gehört ... seit 1728 !!

Der Hafen von Klintholm hat sich in den vergangenen Jahren sehr "gemacht". Ich hatte davon gehört, denn anderenfalls wäre ich hier nicht noch einmal her gefahren. Meine letzte Begegnung mit dem (deutschen) Hafenmeister blieb in weniger schöner Erinnerung. Auch der Hafenzustand insgesamt war eher traurig ... bestimmt brauchte er seinerzeit die hohe Liegegebühr - damit er dann alles schön machen kann. Na ja, inzwischen wird der Hafen von der Kommune Vordingborg verwaltet und ist komplett saniert. Der Preis liegt mit 120 DK auf dänischem Rekordniveau - im positiven Sinne!! So günstig ist es in Dänemark sonst nicht.

Ich sitze heute morgen bei inzwischen wieder strahlendem Sonnenschein im Cockpit und überlege, wie es weiter gehen soll. Windvorhersage: alle meine möglichen Richtungen = gegenan. Morgen wesentlich besser. Da fällt es sehr leicht einfach wieder zu bleiben. Schließlich wollte ich mir ja die Klippen von Land aus ansehen.

Ein Blick auf die Karte offenbart, dass es doch recht weit ist, zu den Klippen. Der örtliche Lebensmittelhändler vermietet aber recht ordentliche Mountainbikes zu einem erträglichen Kurs. So radel ich also los und bin wieder einmal total begeistert. Grandiose Landschaft!! Und die Klippen - muß man gesehen haben :-) !Wie gestern schon geschrieben: Es geht bis zu 128 Meter senkrecht nach unten. Und die wirklich weißen Kreidefelsen leuchten in der Sonne - einfach unglaublich.

Übrigens auch hier, wie schon auf Christiansö, Schilder mir der Aufschrift " Vorsicht Lebensgefahr, Erdrutsche" & "Betreten auf eigene Gefahr" Fehlte nur noch "Viel Spaß", denn alles ist perfekt für die Touristen hergerichtet.

Hier kann man auch richtig gut Fahrrad fahren oder wandern. Eine tolle Urlaubsregion. Egal ob mit Boot, Wohnmobil oder B&B.


04. August 2015

Smygehamn nach Klintholm

 

Heute gibt´s frischen Wind. Aus Ost bis Südost, so die Vorhersage. Das verspricht ein toller Segeltag von Schweden nach Dänemark zu werden. Ich mache mich recht früh (07:30 Uhr) auf den Weg, denn in Klintholm lockt Mons Klint. Eine wirklich gewaltige Klippe ganz aus Kreidefels. Es geht bis zu 128m senkrecht nach unten und die Klippe leuchtet (bei Sonnenschein :-) meilenweit auf die Ostsee.

Ich mach mich also auf den Weg und es läuft wie gewünscht. Die Windvorhersage passt beinahe und ich mache gute Fahrt. Auch die Berufsschiffahrt macht mir wieder einmal keinerlei Probleme. AIS sei Dank!

Leider macht dann mitten in schönster Rauschefahrt plötzlich mein Pinnenpilkot erst einen lauten Knack ... und dann nix mehr. Super ärgerlich! Der Raymarine ST2000 ist keine zwei Jahre alt. Zum Glück habe ich einen Ersatz dabei. Und griffbereit :-) Ich baue also schnell um und weiter geht die Fahrt. Bin mal gespannt was das wohl war - und ob es zu reparieren ist. Immerhin kostet das Ding über 500.- Euro. Aber es muß ja eigentlich auch irgendwann mal etwas kaputt gehen. Solange  ich es direkt ersetzen kann ...

So richtig ärgern kann ich mich jedenfalls nicht. Mons Klint kommt in Sicht.

Mit den letzten Sonnenstrahlen gelingen noch ein paar ganz nette Fotos. Dann heißt es alles wegpacken, Ölzeug raus und auf´s Gewitter vorbereiten. Zunächst kommt der Wind plötzlich aus allen möglichen Richtungen, dann ist er Weg. Gaanz schlechtes Zeichen. Ich mache also den Motor an und - wieder mal viel Glück - erreiche den Hafen, bevor es los geht. Leinen fest -  alles aufklariert - Steckschott rein - 3...2...1 und los ging´s. Rasmuss hat aber auch was wieder gut zu machen :-)


03. August 2015

Kaseberga nach Smygehamn


Endlich Sommer!

Heute Morgen wurde ich wach ... weil es warm war. Das hatte ich auf der ganzen Reise noch nicht. Richtig schön. So bin ich dann schon recht früh los und konnte trotz des schwachen (Ost !) Windes die 24 Meilen nach Smygehamn segeln. Unterwegs halte ich mal wieder die Angel raus. Endlich fange ich mal Fische. Nicht die erhofften Lachse - aber Hornhechte. Egal, heute wird Fisch gegrillt.

Wie ich dann so ganz verträumt aufs Wasser schaue, donnert es plötzlich gewaltig hinter mir. Die Bornholmfähre nach Ystad brettert mit 39 Knoten hinter mir durch. Die war so schnell da ... Hatte ich nicht mit gerechnet. Vorfahrt hatte ich zwar, er war aber definitiv stärker:-) Nein Spaß bei Seite - das mit dem Wegerecht funktioniert absolut. Als Fußgänger hat man ja schließlich am Zebrastreifen auch Vorrang vor dem LKW...

Na ja, der schöne Frachtsegler aus Holland ist mir jedenfalls lieber.

Smygehamn ist der südlichste Punkt Schwedens. Also wenn das hier nicht warm ist ... :-)

Ausserdem befindet sich der Hafen in einem ehemaligen Kalksteinbruch. Das wollte ich mir mal ansehen. Ganz nebenbei ist dies ein optimaler "Absprungpunkt" für die Tour rüber nach Dänemark. Zumindest, wenn die Wettervorhersage für morgen zutrifft :-)

Wie immer ein kleiner Spaziergang durch die Gegend. Hier begegnen einem wieder die Küstenbatterien der neueren Zeit. Gleich drei Bunker schützen den kleinen Hafen. Der Einrichtung nach zu schließen waren die ziemlich heftig bestückt. Zum Einsatz kamen sie glücklicher Weise nie.

Schließlich stand ich vor dem alten Leuchtturm. Dieser ist mal ganz aus Stahlplattengenietet. Man darf ihn sogar besteigen. Hier ist es allerdings verboten außen herum zu laufen. Man steht direkt neben der 150 Jahre alten Linse. So nah habe ich das auch noch nicht sehen können. Die 1000 Watt "Glühlampe" trägt immerhin 23 Meilen weit.

Gerade habe ich einen pensionierten Feuerwehrmann aus Hamburg kennen gelernt. Er ist jetzt mal mit dem Rad in den Ort gefahren - Grillgut besorgen. Ich stell dann mal das Bier kalt. Wird bestimmt wieder ein netter Abend !


02. August 2015

Christiansö nach Kaseberga

 

Eigentlich hatte ich ja vor von Christiansö nach Lohme (Rügen) zu segeln. Da der erwartete Ostwind in gewünschter Stärke jedoch noch zwei oder drei Tage auf sich warten lässt, habe ich mich einfach mal wieder umentschieden. DAS ist wahrlich Luxus!! Links oder rechts, vor oder zurück oder einfach mal einen Tag bleiben - besser geht nicht!

Wollte ich zunächst wieder nach Ystad - hat neben Kommissar Wallander auch vieles mehr zu bieten - las ich unterwegs in meinem Reiseführer von Kaseberga. Die größte Schiffssetzng Schwedens sei dort zu bestaunen. Außerdem sei es ein netter kleiner Hafen mit gleich zwei Fischräuchereien.

Schiffssetzung <Ales Stenar>. 67m lang, aus 58 bis zu 2,5m hohen Steinen gebildete, schiffsähnliche Kultstätte. Während in meinem Reiseführer etwas von einem Wikingergrab steht, beschreibt die Tafel am Ales Stenar einen bronzezeitlichen Kultplatz. Die Steine sind wie ein Kalender ausgerichtet und neben Sommer- und Wintersonnenwende sind diverse kalendarische Ereignisse berücksichtigt. Ziemlich beeindruckend. Vor allem, wenn man dann bei Sonnenuntergang mit nur noch wenigen Menschen auf der Klippe an einer so alten Kultstätte stehen kann. Mystisch ist der beste Begriff, der mir dazu einfällt.


01. August 2015

Hanö nach Christiansö


Heute freue ich mich vor allem auf einen tollen Segeltag! Wenn die Vorhersagen eintreffen kann ich bei guten 4 Bft mit optimalem Winkel zum Wind die Ertholmene (Erbseninseln) ansteuern.

Und so kommt es dann auch :-) Über lange Strecken segelt die Krabbe mit deutlich über 6 Knoten. Dabei ist erfreulich wenig (Schaukel-) Bewegung im Boot. Total super! Nur angeln kann man bei der Fahrt nicht mehr. Ich versuch es zwar trotzdem - die Hanöbucht ist berühmt für ihre Lachse - erwartungsgemäß bleibt mein Köder aber unangetastet.

So allmählich komme ich auch wieder in die Regionen mit intensiverer Berufsschiffahrt. Mit Glück öffnet sich aber erneut ein Korridor genau vor meinem Bug. Ohne Probleme fahren die Fähren und Frachter vor und hinter mir hindurch. Nur die unter Autopilot dahinbrausende Motoryacht ist nicht auf dem AIS zu sehen - ebensowenig wie eine Person auf der Brücke die das Schiff lenken würde.

Angekommen auf den Erbseninseln.

Mir verschlägt es mal wieder die Sprache! Ein wenig bin ich ja nun auch schon in der Welt herumgekommen. Frage mich aber immer öfter, warum man unbedingt ans andere Ende der Erde fährt, wenn es fast "vor der Haustür" derart tolle Ziele gibt!

Darum muß ich jetzt mal ein wenig ausholen:

Die Erbseninseln sind Dänemarks östlichster Punkt und bestehen (im wesentlichen) aus drei kleinen Inseln. Auf zweien (Christiansö und Frederiksö) befindet sich seit 1684 eine gewaltige Seefestung. Die wurde immer weiter ausgebaut, bis das Militär 1856 abzog. Nicht nachdem die Festung angegriffen oder zerstört worden wäre, sondern weil die Anlage schlicht veraltet war. Und so sieht es dort eben jetzt aus. Als wenn die Soldaten gerade abgezogen wären. Die Festungsmauer ist 2,5 km lang und vollständig erhalten. Überall stehen und liegen Kanonen herum und da immerhin 90 Menschen permanent auf den Inseln leben, wirkt alles wie ein großes, lebendiges Museum.

Als ich auf der Insel ankam legte der Ausflugsdampfer mit den anderen Touristen von Bornholm gerade ab. Auf meiner Erkundungstour hatte ich die Anlagen daher fast für mich alleine. Richtig klasse finde ich die Art und Weise wie man hier mit den Besuchern umgeht. Es gibt keinerlei Absperrungen oder Sicherungseinrichtungen. Wer die Insel betritt kommt an (kleinen) Schildern vorbei, auf denen steht, dass die Mauern nicht betreten werden dürfen. Ansonsten könnte, wer sich nur dusselig genug anstellt, überall gerne mal 20m abstürzen oder in irgendwelche Löcher fallen. "Bleib auf den Wegen und mach die Augen auf" scheint alles hier zu sagen. Und das funktioniert offenbar auch.

Zwischen den beiden Inseln liegt ein Naturhafen. Um von einer Insel zur anderen zu gelangen muß man eine Fußgänger- (Dreh) Brücke passieren. Man kann auf der Brücke zwar aneinander vorbei, wird aber eng. Wieder nur ein kleines Schild "max 10 Personen" - fertig.

Sogar den Leuchtturm, der auf den alten Hauptfestungsturm gebaut ist, darf man (kostenlos!) besteigen. Es liegen informative Broschüren aus und daneben steht eine dezente Spendenbox. Ehrensache, dass da einige Kronen hineinwandern. Der Broschüre sind dann noch viele weitere interessante Dinge zu entnehmen, wie z.B. die Tatsache, dass die Erbseninseln, obwohl zivil bewohnt, keiner Kommune oder Region angehören, sondern vom Verteidigungsministerium verwaltet werden. Eben eine Festung ...


31. Juli 2015

Hanö


2 Monate !

Ich kann kaum glauben, daß ich nun seit zwei Monaten unterwegs bin. Fühlt sich nicht so an :-)

Und ich könnte noch ... gefühlt ewig so weiter machen. Klar denkt man öfters an zu Hause. Und  wenn Tanja hier wäre - wär´s sowieso doppelt schön ...

Heute bleibe ich noch auf Hanö. Zum einen ist der Wind in der Gegend um Bornholm recht heftig, zum anderen möchte ich mir die Insel noch viel genauer ansehen. Es ist wirklich superschön hier. Man klann übrigens mit der Personenfähre von Nogersund nach Hanö fahren und dann dort in dem süssen kleinen Wandererheim (bessere Jugendherberge) günstig unterkommen. Nur für den Fall jemand möchte da mal hin - ohne zu segeln :-)

Ich laufe also kreuz und quer über die Insel. unterhalt mich noch nett mit verschiedenen Seglern, dem Hafenmeister und Gudrun Calligaro (die diesmal mich anspricht) und habe einen richtig tollen Jubiläumstag :-)


30. Juli 2015

Dragö (Karlskrona) nach Hanö

 

Und erstens kommt es anders - und zweitens als man denkt!

So könnte man den heutigen Segeltag beschreiben. Zunächst wollte ich nach Tjärö. Das ist eine nette kleine Insel im Schärengebiet Karlshamn in der Hanöbucht. Dann befand ich das Wetter für zu unbeständig zum ankern am Felsen und entschied mich für Tärnö. Kling zwar ähnlich, liegt aber 10 km weiter westlich :-) Dort gibt es eine nette Ankerbucht. Am Anker habe ich je eigentlich keine Probleme ... nur kamen dann wiedermal über Funk (aus Schweden, Dänemark UND Polen) übereinstimmende Starkwindwarnungen für die Nacht. Böen mit gut 8 Bft.

Also dazu muß ich jetzt mal was los werden: DANKE REICHT ! Wie schön muss so eine Reise erst sein, wenn das Wetter mal länger passt. Ich will mich nicht richtig beschweren. Hab ich doch eine tolle Zeit. Aber hin und wieder mal baden - Ende Juli - wäre wohl auch nicht zu viel verlangt.

Also Sonne flüssig aus dem Glas ...  Na bitte, geht doch :-)

Es kamen also diese Meldungen und wie um das zu unterstreichen frischte der Wind auf 22 kn aus Südwest auf. Dabei entstehen in der Hanöbucht schon mal ganz ordentliche Wellen. Durch das Fernglas kann ich die Brecher an der Zufahrt zur Ankerbucht von Tärnö sehen. Wie das wohl morgen nach einer stürmischen Nacht aussieht, wenn sich richtige Wellen aufgebaut haben ... ?

Also noch eine Planänderung. Hanö soll´s werden.

Wie ich dann endlich am Hafen ankomme richte ich mich schon direkt gadanklich darauf ein noch weiter zu fahren. Die Boote liegen bereits in Dreierpäckchen. Aber ich habe richtig Glück! Direkt vor mir legt ein Motorboot ab, das einen der besten Plätze vor Heckanker inne hatte. Da bin gleich mal rein und nun liege ich bestens mit der Nase im Wind :-)

Nach dem das Boot aufklariert ist steht auch schon der Hafenmeister am Boot. Diesen überaus freundlichen Menschen "kennen" wir schon von unserem letzten Besuch. Er prägte den weisen Spruch "Alle Dinge sollten schön sein!"

Wenn man auf dieser tollen - autofreien! - Insel ist, muß man unbedingt einen ausgedehnten Spaziergang machen. Ich laufe rauf zum Leuchtturm (der hellste der Ostsee - sagen die Schweden) und genieße die tolle Natur. Jemand züchtet hier Dammwild und man trifft recht viele frei laufende Rehe und ähnliches. Kurz denke ich an BBQ ...

Schließlich bin ich wieder zufrieden an der Krabbe und setze mich ins Cockpit.

Dabei erspähe ich ein Boot, das zu Beginn meines Ausfluges noch nicht da war. Es heißt "Mädchen", ist ca. 9m lang und schon was älter. Wie meine Bandholm schätze ich. Ich denke direkt "Ob das wohl das Boot von Gudrun Calligaro ist?" Der ersten deutschen Frau die Ende der 80´er einhand um die Welt gesegelt ist - und darüber ein echt tolles Buch geschrieben hat?! Ich schaue noch einmal hinüber und sehe eine Frau, die gut zu den Bilden meiner Erinnerung passen würde. Also stapfe ich mal rüber und sage Hallo. Und sie ist es tatsächlich. Wir unterhalten uns recht nett. Sie scheint sich zu freuen, dass sie immer noch angesprochen wird - ich freue mich über ein nettes und interessantes Gespräch.

Am meisten wundere (und freue !) ich mich darüber, dass Gudrun noch immer mit dem selben Boot unterwegs ist, mit dem sie einmal rund um die Erde gefahren ist. Nicht größer als meines. Nicht robuster als meines. Nicht seegängiger als meines.  Hmmm Hmmm ...


29. Juli 2015

Karlskrona

 

Geblieben! Und das war auch gut so!! Da wäre mir aber einiges entgangen. Inzwischen bin ich mit Karlskrona versöhnt :-) Aber der Reihe nach:

Geweckt wurde ich heute morgen von der Sonne. Sie schien mir durch den Niedergang mitten ins Gesicht. Und warm war es auch. Das lasse ich mir gefallen. Ich setze mich also (gegen 08:30 Uhr) mit einem Kaffee ins Cockpit und ziehe die aktuelle Wettervorhersage. Recht viel Wind aus ... Südwest. Hmm. In drei Tagen soll der Wind etwas nachlassen und dann auf Ost drehen. Hmmm hmmm. Ich hab noch gut zwei Wochen Zeit ... Ok gebongt. Dableiben! Und weil ich so schön aktiv bin ziehe ich die Laufsachen an und erkunde erst einmal Dragö und die kleinen Nachbarinseln. Wirklich nett. Karlskrona ist hier auf eine Vielzahl von Inseln und Schären gebaut, die überwiegend mit Brücken verbunden sind. Einige sind nur für Fußgänger und Radfahrer zu nutzen und die Bewohner dürften es schön ruhig haben (man würde da unser Paketbote fluchen:-).

Mit viel Glück kann ich mir wieder eines der Fahrräder sichern und mache mich zeitig auf den Weg in die Stadt. Erst eine Rundfahrt um die Altstadt und auf eine der (diversen) alten Befestigungen. Die sind mir zwischen den z.T. modernen Bauten gestern irgendwie durchgegangen. Vielleicht war ich auch nur zu müde...

Und dann ins Marinemuseum. Ich schrieb ja schon das dieses recht hoch gelobt wird. Zurecht!! Im Museum befindet sich u.a. ein relativ aktuelles U-Boot, die Neptun, und auch das erste U-Boot Schwedens überhaupt wird ausgestellt. Daneben das kleinste Vollschiff (immerhin Dreimaster) und diverse weitere Schiffe. Die Ausstellung wird durch Modelle und eine echt klasse Multimedia Präsentation zum Erlebnis (http://www.marinmuseum.se/de/). Total cool ist ein Schiffssimulator und die "Marine practice area" - auf der man versucht ein dänisches (!) Kriegsschiff zu beschießen. Schauet die Bilder :-) Ich verbringe glatt vier Stunden im und um das Museum.

Inzwischen scheint auch mal so richtig die Sonne und meine Radtour geht weiter um die Altstadt. Leider kann ich die alte Werft nicht besichtigen - bin zu spät! Dort wurden im 17. Jahrhundert bereits Großsegler gebaut. Der alte "Mastkran" steht noch. Das ist ein Bauwerk! 90 Männer bedienten die Winden, um einen der gewaltigen Masten zu stellen. Der Kran ist auch von See schon lange zu sehen - nur muß einem mal einer sagen, was das eigentlich ist. Die Faszination stellt sich nämlich erst mit diesem Wissen ein! Auch die längste (300m) Reepschlägerbahn (Seilmacherei) Europas ist hier zu bewundern... jedenfalls, wenn man sich rechtzeitig um eine Tour auf der Werft bemüht. Die Touristinformation hätte (!) da gerne geholfen :-)

Apropos Werft: Die Werft (gegründet 1680) ist nach wie vor in Betrieb. Viele Originalbauten - und Werkzeuge - sind nach wie vor vorhanden. ... bei unserem nächsten Besuch wird das mit Sicherheit eingeplant!!

Ich versuch jetzt mal was neues: Das Promotionvideo ist von "Visit Karlskrona"

Also nach dem Video traue ich mich kaum in aller Bescheidenheit meine paar Fotos anzuhängen. Da aber weder Details des Museums noch die echt klasse Fischbraterei im Film zu sehen sind... :-)

In der Fischbraterei gab es übrigens einen Fischteller mit dreierlei Hering, Kartoffel, Ei und Käsebrot. Alles auf einem Teller. In Zukunft gibt es zu Hering immer(!!) Käsebrot. Das war echt lecker.


28. Juli 2015

Kristianopel nach Karlskrona

 

Heute war es noch früher :-) Der Wind wollte sich über Nacht partout nicht an die Vorhersage halten und so stand eine ordentliche Welle im Hafen. Es klapperte und klöterte - nicht nur bei mir. Um halb 6 (!) gingen die ersten Motoren an. Da ich nun schon mal wach war und die Wetteraussichten ab späten Vormittag Starkwind (Südwest - was sonst?) und Regen ansagten, kochte ich einen Kaffee und warf die Leinen los. So entstanden die tollen Morgenbilder. Auf See wurde ich dann schnell von einem dicken Seenebel eingehüllt. Das ist schon auch etwas besonderes. Sichtweiten kurzfristig 15 Meter. Dann taucht plötzlich mal ein anderes Segelboot oder gar eine Windkraftanlage wie aus dem Nichts auf. Man muß halt gut aufpassen - dann ist es aber superschön!

Der Wind hat es sich auch noch nicht anders überlegt und weht weiter aus der "verkehrten" Richtung. In diesem Fall mal für mich! Ich kann die meiste Zeit toll segeln und die 13 Meilen bis zum Schärenfahrwasser von Karlskrona vergehen wie im Fluge. Dort allerdings muß ich dann leider den Motor anstellen. Zu eng und zu viel los.

Gespannt wie Bolle und mit ziemlich hohen Erwartungen nähere ich mich also Karlskrona. Ich sehe die U-Boot Sperren und so manche (aktuelle) militärische Anlage. Aber irgendwie nichts historisches. Bis mir dann doch einer der berühmten Festungstürme begegnet. Von den Dingern gibt es hier so einige und es war sicher keine pfiffige Idee hier allzu sehr auf den Putz zu hauen, als die noch aktiv waren. Haben die Dänen trotzdem ein paar mal versucht - und später die Sowjets auch - ist aber allen nicht gut bekommen. Weitere historische Bauten sah ich bislang (von See) nur am Horizont bzw. an der Hauptzufahrt nach Karlskrona. Die mächtige Festung ist bis heute militärisches Sperrgebiet. Ich hoffe ich komme morgen näher ran.

Über den Stadthafen hatte ich gelesen, dass dort die Hauptzufahrtstrasse nach Trossö (=Hauptinsel von Karlskrona Altstadt) entlang gehen soll. Da ich in dieser Nacht gerne etwas schlafen möchte verlege ich mich nach Dragö. Dort soll es ruhig und nett sein. Ist es auch! Ich kann sofort eine Waschmaschine aquirieren und jetzt gibt's frische T-Shirts jeden Tag :-)

Der nette Hafenmeister leiht mir auch ein Vereinsfahrrad und so komme ich ruck zuck die 3 km in die Altstadt. Auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten durchstreife ich die Stadt, die immerhin Weltkulturerbe ist. Ich glaube ich bin inzwischen etwas verwöhnt. So richtig vom Hocker zieht mich das hier nicht. Schließlich stehe ich vor dem hoch gelobten Marinemuseum. Das macht tatsächlich einen so tollen Eindruck, da will ich sofort hinein. Nur ... die wollen in 30 Minuten schließen. Herrjeh ... aber so ist das, wenn die Menschen (möglichst alle) ein schönes Leben haben sollen. Dann kann eben auch nicht alles rund um die Uhr verfügbar sein. Feierabend muß sein und um 17:00 Uhr kommt man nicht mehr in die größte Touristenattraktion der Stadt. Ich hab trotzdem einiges gesehen und überlege einfach morgen erst noch hier zu bleiben und das Museum nachzuholen. Mal schauen wie ich morgen darüber denke. Jetzt sitze ich hier im Cockpit mit vollem Bauch, esse lecker Kirschen und es kommt mir vor als wäre all das in drei und nicht an einem Tag passiert.


27. Juli 2015

Kalmar nach Kristianopel


Mann, da war was los heute Morgen! Wecken um 06:15 Uhr (!!!) durch lautes Motorengeräusch. Dann noch mal ... und noch mal. Als ich mich an den Niedergang stelle, sehe ich wie diverse Boote (versuchen) abzulegen. Jeder will zuerst. Der Größte gewinnt. Zweiter wird der Protagonist mit dem Bugstrahlruder. Vati mit der 50 Fuß Benetau muß sich unverrichteter Dinge hinten anstellen. Wäre ja recht unterhaltsam gewesen - aber doch nicht vor halb sieben !

An Schlaf war jedenfalls nicht mehr zu denken. So mache ich mir einen Kaffee und bereite die Krabbe zum Auslaufen vor. Gegen 08:00 Uhr entdecke ich meine Chance :-) und reihe mich in den Reigen ein.

Es weht noch ganz ordentlich aus Südwest. Ist aber kein Vergleich mit dem Starkwind von gestern. So geht es zunächst im Zickzack (man sagt auch aufgekreuzt) durch den Kalmarsund. Der hat wegen der längeren Südwinde - und wegen der Engstelle bei Kalmar - tatsächlich gute 3 kn Strom. Klingt ja nicht viel ... aber wenn man ohnehin nur gut 5 kn Fahrt macht, tja dann steht man halt fast. Das ist aber irgendwann vorbei als sich der Sund wieder verbreitert und der Strom geht gegen null. Der Wind dreht dann auch noch eher auf Süd und die Krabbe segelt perfekt Richtung Kristianopol.

Kristianopol - klingt doch toll, oder? Wer denkt da nicht direkt an Konstantinopel? Und - kaum zu fassen - steht doch in meinem schlauen Revierführer, dass jener Kristian (seines Zeichens König von Dänemark um 1630) genau das bezweckte.

Leicht vermessen, wenn ich das mal so sagen darf :-)

Kristianopol war eine Festungs"stadt". Etwa 800m lang und 200m breit. Insgesamt also etwa so groß wie der Hafen von Konstantinopel zu der Zeit gewesen sein mag. Egal! Die alte Kirche von 1630 steht noch und es ist schon irre, Gegenstände in der Kirche zu bewundern, die zu so einer wilden Zeit schon hier waren. Der Boden ist bedeckt mit Grabplatten aus der Zeit und der Opferstock datiert sicher auch in dem Bereich. An die Kirche haben sich die wildgewordenen Fürsten der Zeit eben nicht herangetraut. Der Ort an sich wurde zigfach zerstört und in seinem jetzigen Bild um 1800 aufgebaut. So steht er aber auch noch da. Wirklich schön - wie die Bilder ja zeigen. Schade nur, dass die Sonne nicht scheint. Dan wäre es hier bestimmt traumhaft.

Nach meinem kleinen Rundgang komme ich in den Hafen und wundere mich nicht schlecht. Wo kommen all die Leute her? Keine Ahnung, was gefeiert wird. Aber es wird! Und alle machen mit. Incl. Livemusik, Tanz und Tombola. Lauter fröhliche Menschen.

Ich mach mal mit!


26. Juli 2015

Kalmar 2.1.1


Die Wetteraussichten sind besch...eiden. Heute weht es im Hafen mit 28 kn. Demnach dürften es draußen im Kalmarsund noch ein paar Knötchen mehr sein. Und da der Wind genau aus Südwest kommt (meine Richtung), tue ich mir das nicht an und bleib einfach mal noch hier.

Gegen 11:00 Uhr kommt eine deutsche Yacht in den Hafen deren Crew irgendwie desorientiert wirkt. Die sind aber einfach nur "durch" und wollen es für den Tag hinter sich bringen. Gar nicht so einfach, denn ich bin nicht der Einzige der im Hafen geblieben ist. Keine Plätze frei! Aber man ist sportlich und legt sich als drittes Boot ins Päckchen.

Immerhin scheint inzwischen die Sonne und in mir erwachen die Lebensgeister. Aber was tun? Hab grad gar keine Meinung noch einmal in die Stadt zu gehen. Man könnte ja mal ein wenig sauber machen, denke ich mir. Drinnen war ja gestern dran. Also Schrubber und Eimer raus und putzen. Nach ca. 1 Stunde bin ich fertig - aber nicht zufrieden. Am Ende (gegen 16:00 Uhr) hab ich das Boot komplett gewaschen und gewachst. Alles glänzt :-) JETZT bin ich zufrieden.

Ich mache noch einen Spaziergang, gehe unter die Dusche und ... in den Irish Pub. Finde, das habe ich mir verdient!

Gegen 22:30 Uhr bin ich wieder an Bord. War doch noch ein schöner Tag. Jetzt freue ich mich auf morgen - da geht´s endlich weiter.


25. Juli 2015

Kalmar 2.0

 

Dieser Tag musste ja kommen. Aber so schnell?

Heute muss ich Tanja zum Bahnhof bringen. Leider sind ihre drei Wochen schon rum.

Die Zeit verging jetzt aber wie im Flug! Nach einem kurzen Frühstück wollen wir noch einmal ein wenig durch die Stadt laufen und dann beim Sushi Restaurant vorsprechen. Der Zug geht schließlich erst kurz vor 13:00 Uhr und die Regenfront ist auch noch nicht zu sehen.

Wir machen uns auf noch einen Blick auf das Schloß (ich halte es eher für eine Festung, aber na ja) zu werfen und dann durch die - hoffentlich - nicht mehr so überfüllte Altstadt zum Sushi Restaurant zu gehen. Und es klappt. Die Wettervorhersage (17mm Niederschlag gegen 12:00 Uhr) scheint die Massen dann doch etwas abgeschreckt zu haben. Wir drehen eine nette Runde und ein paar Fotos entstehen dieses mal auch :-)

So erreichen wir glücklich -und hungrig- unser angepeiltes Restaurant. Tür auf und hinein. Soweit gut. Aber man macht uns schnell darauf aufmerksam, dass es vor 12:00 Uhr nichts geben wird. Das gibt´s doch nicht!! - denken wir und ziehen unverrichteter und hungriger Dinge weiter. Also DER hatte seine Chance!

Inzwischen sieht der Himmel recht dunkel aus und es grummelt anhaltend und deutlich. Wir machen uns auf den Weg zum Hafen und flüchten gerade noch in ein Bistro bevor der Regen los geht.

Anschließend schnell Tanja´s Gepäck von der Krabbe geholt und schon mussten wir zum Bahnhof.

...

                         ...

                                                  ...

 

                                                                                        Jetzt iss sie weg ...

 

Das waren wirklich drei tolle Urlaubswochen!! Bin mal gespannt, wie lange ich brauche wieder in den Einmannbetrieb umzustellen.

Auf keinen Fall will ich die verbleibenden (geplanten) zwei Wochen jetzt nur ans nach Hause fahren denken.

Die Ostseerunde geht weiter !!


24. Juli 2015

Revsudden nach Kalmar


Heute soll es noch mal ein paar Meilen bei schönem Segelwetter geben, bevor morgen ein Wetterumschwung das Gebiet heimsucht.

Aber heute ist heute und morgen ist morgen !!

Wir machen uns also auf den Weg und haben tatsächlich Glück. Fast bis Kalmar können wir segeln. Hoch am Wind bei 5-6 Bft, aber immerhin. Da die Etappe wieder nur ca. 10 Meilen lang ist, sind wir dann früh im Gästehafen von Kalmar. Das ist auch gut so, denn mit (bzw. kurz nach) uns kommt eine ganze Armada von Segel- und Motorbooten in den Gästehafen. Wir haben also Glück und ergattern wieder einen recht guten Platz an einer Heckboje.

Anschließend gehen wir auf Entdeckungstour durch Kalmar. Schon auf dem Weg gen Norden hatte ich Kalmar ja besucht und wohl auch sehr gelobt. Nun, die Stadt hat sich natürlich nicht wesentlich verändert. Aber nun ist Hauptsaison und der Schwede liebt Aktivitäten. In unmittelbarer Hafennähe wurde ein Jahrmarkt aufgebaut. In der Stadt sind dieses Wochenende "Markttage". Bei dem schon jetzt nicht mehr sonnenbadtauglichen Wetter (DAS lieben die meisten Schweden nämlich noch mehr) sind faste alle hier. Ich meine fast alle Schweden und Touristen. Die Stadt platzt aus allen Nähten - und ich habe einen Schock. So etwas ist nix für mich! Vor lauter lauter vergesse ich glatt Fotos zu machen.

Wir sind trotzdem 3 Stunden unterwegs und verholen uns anschließend erschöpft in die Kojen. Siesta!

Für den Abend haben wir dann ein Sushi Restaurant ausfindig gemacht und dort wollen wir es uns so richtig gut gehen lassen.

Unsere Pläne scheinen aber irgendwie unter einem keinem so guten Stern zu stehen. Das Restaurant schließt um 20:00 Uhr!! Wir könnten ja etwas Sushi mitnehmen, meint die Bedienung. Nee, so war das aber nicht gedacht. Schließlich laufen wir an einem Tandoori Restaurant vorbei, das immerhin bis 21:00 Uhr geöffnet hat. Auch ganz lecker, denken wir und bevor wir am Ende gar nichts mehr finden, gehen wir hinein. Ziemlich ausgehungert, wie ich hinzufügen möchte :-)

Es gibt Buffet. Und richtig gut!

So haben wir einen netten Abend und es bewahrheitet sich mal wieder: "Am Ende - wird alles gut!" :-)


23. Juli 2015

Pataholm nach Revsudden


Dieser Tag soll wieder gaanz entspannt sein. Bei tollen 5 Bft segeln wir mit unserer Krabbe die knapp 10 Meilen nach Revsudden in nur gut 1,5 Stunden!

Kalmar ist schon zu sehen, aber wir wollen diesen Tag noch die Ruhe genießen. Revsudden ist einer der ehemaligen Fährhäfen vom Festland nach Öland. Wohl irgendwann einmal bedeutend, werden die tollen Häuser heute vermutlich von nicht ganz verarmten Schweden aus Kalmar bewohnt.

Der kleine Hafen ist wirklich nett und der zunächst im Reiseführer etwas abschreckende Campingplatz entpuppt sich als Geheimtipp für jeden der hier mal mit dem Wohnmobil vorbeikommen mag !!


22. Juli 2015

Själevik nach Pataholm

 

Von der Själevik nach Pataholm sollen noch mal ein paar Meilen gut gemacht werden. Der Wind verspricht günstig zu sein und wir können dann in den verbleibenden Tagen gaaanz relaxed machen. Die Fahrt durch die engen Bootsfahrwasser machen unglaublich Spaß! Dank genauer Karten im Plotter und einer recht guten Kennzeichnung der Wege finden wir uns perfekt zurecht. Der Wind frischte dann auf der einzigen freien Strecke des Tage auf gute 6 Bft auf ...  und Tanja hatte offenbar Spaß an der Pinne !! - Extraeintrag ins Logbuch !!! -

Am Anleger des ehemaligen Sägewerkes von Pataholm liegt dann nur ein anderes (deutsches) Boot. Es ist wirklich idyllisch hier. Und kostenlos - wie sich herausstellt.

Wir machen einen schönen Spaziergang zum nahen Pataholm. Der Ort steht als ganzes unter Denkmalschutz - zurecht, wie wir finden.

Anschließend werfen wir noch einmal den Grill an und genießen - schon wieder :-) einen wundervollen Abend im Cockpit.


21. Juli 2015

Figeholm nach Själevik

 

Schon wieder so ein netter Abend - gestern! Daran können wir uns gut gewöhnen. Leider trennen sich heute unsere Wege von der der Tistlarna. Als wir aufwachen ist unser Nachbar bereits appariert. Anderes kann es nicht gewesen sein, denn wir haben von einem Ablegemanöver nichts mitbekommen.

Nachdem Holger und ich gestern ein wenig mit unserer Bootstechnik herumgespielt hatten, konnte ich die Tistlarna dann via Funk fast schon auf Höhe Grankullaviken (Nordspitze Öland) orten. Die sind bei den angesagten guten Winden in Rekordzeit (60 Meilen - 9h !!) nach Visby gerauscht. Ach ja, ich könnt ja auch grad wieder umdrehen ...

Heute wollten wir dann aber doch noch mal etwas weiter nach Süden und was neues sehen :-)

Da die Wettervorhersage aber zunächst ordentlich südwesten Wind prophezeite, sind wir erst noch mal in den Ort und haben uns bei dem wirklich süßen Bäcker ein paar Teilchen geholt. Schade, dass ich den Fotoapparat nicht dabei hatte! So etwas kannte ich nur aus dem Freilichtmuseum. Der Backofen wurde sogar noch mit Holz geheizt!!

Anschließend noch ein Nickerchen und dann sollte es losgehen. Gegen 15 Uhr pfiff es aber immer noch recht heftig im Rigg. Ein Blick auf die Wetterdaten offenbarte dann das neueste Update. Es besagte: Wärt Ihr mal schon weg :-)

Wir beschlossen uns nicht veralbern zu lassen - auch von Rasmus nicht! - und sind mal los. Die Krabbe lief nur unter Genua fast Rumpfgeschwindigkeit.

Nach Überquerung des recht freien Stücks vor Oskarshamn flogen wir in ein nettes, enges Bootsfahrwasser, dass uns in die Själevik brachte. Dort am Anker beruhigte sich alles wieder und es wurde ein richtig schöner Sommerabend.


Mo 20. Juli 2015

Figeholm


Nach der verlängerten Tagung gestern, bzw. heute Morgen, sind wir erst mal liegen geblieben. Mit der Krabbe in Figeholm - mit dem Hintern im Bett :-)

Da die Crew der Tistlarna ähnlich fühlt, werden wir heute noch einmal zusammen grillen.

Nur die Getränke werden wohl etwas dosierter eingenommen.

Apropos: Tanja ! Bringst Du mal ´ne Dose Carlsberg raus?!


Figeholm ist auch wieder ein richtig nettes schwedisches Städtchen. Es gab sogar mal eine Glanzzeit als die großen Clipper noch Holz in Figeholm abgeholt haben. Längst vergangene Zeiten. Aber schöne Häuser stehen deshalb bis heute in dem Ort.


So 19. Juli 2015

Västervik nach Figeholm

 

Heute Morgen pustet es mal wieder ganz ordentlich. Im Hafen merkt man das meist noch stärker als am Anker. Warum? Weil das eigene und die benachbarten Boote nicht optimal im Wind liegen und es daher ordentlich im Rigg pfeift und die Boote auch ordentlich schaukeln und mit den Fendern quietschend aneinander reiben. Klingt vielleicht ungemütlich - ist aber (zumindest wenn zeitlich begrenzt:-) richtig gemütlich. Es entsteht aber auch ein Eindruck, was einen erwartet, wenn man den Hafen verlässt. Das hatten wir heute unbedingt vor. Seit ein paar Tagen stehen wir in regem E-Mail Kontakt mit Kerstin und Holger von der Tistlarna. Die beiden sind mit ihrer schönen Hanse 315 ebenfalls unterwegs nach Stockholm und wir wollen uns heute Abend in Figeholm auf ein kleinen Whiskytasting :-) treffen.

So befahren wir - schon wieder - ein supertolles Schärenfahrwasser. Rasmuss hat auch ein Einsehen und wir können die meiste Zeit herrlich segeln. Das macht auf den schmalen Fahrwassern richtig Spaß!! Man gleitet an der grandiosen Natur entlang und nur ein leichtes plätschern dann und wann ist zu hören. Außerdem bekommt man ein ganz neues Gefühl für Geschwindigkeit. Gute 10 km/h sind echt schnell ... wenn es so viel zu sehen gibt. 

Kurz vor Figeholm entdecken wir dann ein Segelboot mit blauem Rumpf und weißem Gennaker (riesen Vorsegel:-). Wir denken noch "ist das etwas die Tistlarna?" Und sie ist es! Wir kommen tatsächlich fast zeitgleich an. Echt witzig sich so pünktlich am Ende der Welt zu treffen :-)

Wir haben dann lecker gegrillt und super Whisky probiert. Um 02:00 Uhr ging dann das Licht aus.

 


Sa 18. Juli 2015

Västervik

 

Tja, was soll ich sagen ... ? :-)

Wir sind dann mal geblieben. Erstens regnete es heute früh und es war kalt. Also schön gemütlich in der Kajüte gefrühstückt. Dann kam etwas Sonne, aber Tanja fühlte sich nicht so und brauchte Ruhe und Entspannung. Als es - zum Glück - wieder besser ging, sind wir dann in den Ort gegangen um beim Schiffsbedarf einige Kleinigkeiten einzukaufen. Danach wollten wir irgendwo nett Kaffee trinken und uns mit Lebensmitteln versorgen. Also mal los. Auf dem Weg kommen wir am Bahnhof vorbei und erleben gerade die Abfahrt der historischen Schmalspur (!) Dampflok, die hier im Sommer regelmäßig verkehrt. Währenddessen zieht ein ordentliches Wetter auf und wir beeilen uns den Schiffsbedarfshändler zu erreichen. Finden können wir ihn aber nicht. Lediglich einen Ausrüster für Marineelektronik, der seit 15 Minuten geschlossen hat. Aber was soll ich sagen? Die Leute sind so nett und schließen noch mal auf, damit wir nicht im Regen stehen. Wir unterhalten uns sehr nett für 15 oder 20 Minuten bevor man sich gegenseitig einen schönen Tag wünscht und seiner Wege zieht. Der Schiffsbedarfshändler ist übrigens umgezogen und nun 4 km weiter. Pech für ihn! Wir wollen lieber in den Ort. Auf dem Weg kommen wir an einem sehr interessanten Themenhotel vorbei. Ich dachte noch "komisches Hotel - so wenige Fenster". Stimmt aber gar nicht. Es hatte Fenster. Zum Innenhof. Vergittert. Alle! Es war ein ehemaliges Gefängnis das sehr authentisch restauriert und nun als Hotel geführt wird.

Da Tanja und ich uns sehr gerne alte Kirchen ansehen (sind oft die ältesten Gebäude) besuchen wir auch die prächtig restaurierte Kirche, die man auf den Bildern sieht. Nagelneues Kupferdach. Komplett! Wir gehen hinein und ich bin ehrlich beeindruckt! Nicht wegen vermeintlicher Pracht - die sieht man woanders ausgeprägter. Nein, in diese Kirche wird gelebt! Es stehen verschiedene Sitzgruppen an den Rändern. Kinderspielecken mit Malstiften, etc. Kerzen stehen bereit und sogar Wasserflaschen der schwedischen Kirche. Dafür nirgends eine Möglichkeit Geld einzuwerfen. Keinerlei Bettelei, wie sie mir anderswo so häufig sauer aufgestoßen ist. Toll!

Gut gelaunt gehen wir weiter. In einem Sportgeschäft bekomme ich eine tolle Daunenjacke mit allem Schnickschnack. Und das Beste: 50% reduziert! Na, da steh ich doch drauf:-)

Schließlich noch Lebensmittel eingekauft und alles zurück zum Boot gebuckelt.

Nach Blaubeerkuchen und Kaffee wurde der Grill aufgebaut und nun sitze ich in der Plicht der Krabbe und schreibe schnell mal die Erlebnisse, solange sie noch frisch sind :-)


Fr 17. Juli 2015

Harstena nach Västervik


Na das hat ja ordentlich gepustet! Der Bügelanger hat - wie immer - problemlos gehalten. Bei korrekter Handhabung hat der bislang auf allen Grunden bestens gehalten. Ich verstehe die kritischen Stimmen in manchen Foren nicht. Oder sind die Bügelanker in der Produktion tatsächlich so unterschiedlich??

Bei guten 15 Knoten Wind (im Hafen) segeln wir einfach mal los. Schließlich ist für heute Wind aus nördlichen Richtungen angesagt und da wollen wir mal wieder ein wenig nach Süden vorankommen.

Ich bin sofort wieder total begeistert von unserer Bandholm ! Wir preschen mit nahezu Rumpfgeschwindigkeit durch die Schärenwelt und die Bandholm fährt wie auf Schienen! Ich kann die Pinne minutenlang einfach los lassen, ohne das das Boot auch nur wenige Grad vom Kurs abkommt. Das wäre angesichts der vielen Felsen um uns herum auch nicht ganz so toll :-)

So vergeht der Tag und plötzlich sind wir in Reichweite von Västervik. Das soll auch ein schöner Ort sein. Und die Gästemarina bietet allen Komfort. DUSCHEN. So alle drei Tage ist das auch echt dran. Zumal das Wetter nicht unbedingt zum baden in der Ostsee einlädt. Es ist zwar schön, aber im Wind auch oft recht kühl.

Also Västervik. Nach 40 Meilen sind wir gegen 19:00 Uhr im Hafen ... und haben Hunger!! Also ab unter die Dusche und dann in die Stadt.

Wir essen lecker in einem Restaurant am Hafen. Mit Livemusik und allem drum und dran.

Als es uns zu kalt wird - und die Reisekasse Schwindelanfälle zu bekommen droht - verholen wir uns fröhlich zurück an Bord...


D0 16. Juli 2015

Skallö nach Harstena


Der Morgen verwöhnt uns mal wieder mit Sonnenschein! Es gibt Frühstück im Cockpit und wir machen unsere Pläne für den Tag.

Ganz einfach: So wie gestern :-)

Gemütliches durch die Schärenwelt segeln. Harstenea liegt in bummelig 20 Meilen Entfernung. Die Insel macht einen schönen Eindruck. Es soll einen Kaufmann geben (... sind mal gespannt :-) und die Natur wird auch lobend erwähnt ... Bislang konnten wir uns auf die Reiseliteratur verlassen. Man muß sie nur erst mal zu lesen lernen :-) Etwas mehr Begeisterung, meine Herrschaften! Nicht nötig immer alles in Superlativen zu beschreiben (auch wenn das hier absolut angebracht wäre), aber so ganz dröge tut ja nun auch nicht not.      - - -     So !

Wir kommen also nach einem schönen, entspannten Tag in der gut geschützten Bucht von Harstena an. Felsenplätze gibt es leider keine mehr. Auch an Ankerplätzen wird es langsam eng. Die Bucht ist auch beliebt. Es ist halt Hochsaison im Schwedensommer :-)

Beim nachfüllen des Kühlschrankes nehmen wir einen unangenehmen Geruch aus der Bilge wahr. So´n schiet ! Solche Dinge führen oft zu dauerhaftem Mief. Also wird es nix mit dem Spaziergang zum (angeblich vorhandenen:-) Kaufmann. Statt dessen Bilge komplett ausräumen (ca. 50 Dosen und weiteres Geraffel) und säubern. Puhh das war höchste Zeit. Recht langwierig so eine Putzaktion kopfüber am tiefsten Punkt. Kurz bevor sich bei mir so etwas wie Strezz (wie schreibt man das noch ??) breit machen kann, erklärt Tanja sich bereit alle weiteren Arbeiten des Tages - insbesondere die Backschaft - zu übernehmen. Ahhh, so macht das wieder Spaß! Also nach der Putzaktion mit Bierchen und Buch ins Cockpit und auf´s Essen warten.

Währenddessen fangen unsere Nachbarn (davon gab´s ja einige) mit für die Schweden ungewöhnlichen Aktivitäten an. Es werden zusätzliche Landleinen und Anker ausgebracht und die Schiffe gegenseitig vertäut. Ein Motorbootfahrer verbringt glatt zwei Stunden mit dieser Arbeit ... und verlegt dann komplett. Hmmm - ich schau noch mal bei einer anderen Wetter App. OK, hab´s verstanden. Für die Nacht sind Böen bis 8 Bft angesagt. In der gut geschützten Bucht eigentlich kein Problem. Wir kontrollieren sicherheitshalber den Anker und lassen noch mal ein paar Meter Bleileine zusätzlich raus. Dann kann die Nacht kommen ...


Mi 15. Juli 2015

Trosa nach Skallö


Und weiter geht´s durch die traumhafte Schärenlandschaft. In vielen Kurven und durch schmale Passagen schlängelt sich das Schärenfahrwasser durch die Landschaft. Die Schären sehen hier wieder ganz anders aus, als noch vor wenigen Tagen am Rande des stockholmer Schärengartens. Abgerundete Felsen die mal steil mal sanft im Meer versinken. Dahinter geht es direkt auf Tiefe, so dass man bis dicht an die Schären segeln kann.

Je nach Wind (in Richtung und Stärke) segeln wir gemächlich nur mit der Genua oder machen auch mal den Motor an. Hauptsache schön - ist das Motto!

Angekommen in dem schönen Naturhafen von Skallö machen wir an einer tollen Stelle direkt am Felsen fest. So muß das sein :-)


Di 14 Juli 2015

Fifang nach Trosa

 

Nach einer herrlichen Nacht erwachen wir bei allerschönstem Wetter. Frühstück im Cockpit!

Dann kommt ein schnelles Motorboot in die Bucht gefahren. Wir fühlen uns gestört :-)

Dann sehen wir aber, dass das die Müllabfuhr ist. Hier geht halt alles mit dem Boot.

Nun ging es also heute weiter nach Trosa. Das winzige Stückchen von nur mal 6 Meilen absolvieren wir bei leichtem Wind und Sonnenschein. So kommen wir schon zu Mittag in Trosa an. Und das ist auch gut so! Der Ort ist nicht nur bekannt für seine netten Holzhäuser und den ursprünglichen Charakter - er ist auch very beliebt :-)

Der Hafen ist bereits gegen 13:00 Uhr nahezu voll!

Wir machen uns nach der obligatorischen Dusche auf und erkunden das nette Städtchen.

Fast zurück an der Krabbe passieren wir ein schwedisches Motorboot auf dessen Cockpittisch eine deutsche Flagge liegt. Der Flaggenstock - alles - kommen mir seltsam vertraut vor. Mist das ist meiner! Und der Flaggenstock ist ein gutes Stück kürzer, weil gebrochen :-(

Wir inspizieren unsere Krabbe genau, finden aber zum Glück keine weiteren Schäden. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, kommt eine freundliche, etwas betreten dreinschauende, Schwedin zu uns ans Boot und überreicht das Malheur. Sie entschuldigt sich freundlich und verspricht einen neuen Flaggenstock zu besorgen. Sie hatten Wind und Strom im Hafen falsch eingeschätzt. Kann passieren und wer sich dann freundlich meldet und nicht einfach davon fährt, dem ist man auch nicht wirklich böse. Alles wird gut.

Die zweite Runde durch Trosa sollte unsere Verpflegungssituation verbessern. Und da ich Tüffel leider unseren weltbesten "Go anywhere" - Grill zu Hause im Schuppen gelassen habe - besorgen wir uns auch gleich noch einen Ersatz-Grill :-)

 


Mo 13. Juli 2015

Sagviken nach Fifang (Osthamn)

Das Bootsfahrwasser von Nynäshamn nach Trosa hat einiges zu bieten. Zunächst durchfahren wir noch einmal den Dragetskanal. Dann durch verschiedene Engstellen, an der Drehbrücke vorbei und immer an wunderschönen Häusern und Buchten entlang. Schließlich fällt der Anker in der Ostbucht von Fifang. Die Insel ist Naturschutzgebiet und soll wunderschön (was auch sonst :-) sein. Also Beiboot  klar machen und ab an Land paddeln. Wir machen einen tollen Spaziergang durch urwaldähnliches Terrain und liebevoll angelegte Bootsanlagen.


So 12. Juli 2015

Utö nach Sagviken

So! Jetzt also weiter.

Menschen hatten wir jetzt auch erstmal genug. Darum lassen wir Nynäshamn einfach mal aus. Statt dessen wollen wir durch den Dragetskanal und dann mal sehen wie weit wir kommen.

Leider macht das Wetter wieder mal sperenzchen. Regen und Sonne wechseln sich zunächst ab. Dann nur noch Regen :-(

Wir biegen dann aber irgendwann kurz vor Ankarudden ab und durchfahren den kurzen aber spektakulären Dragetskanal. Beschreibung: Boote bis 3,25m Breite können passieren ohne die Felsen zu berühren. Die Wassertiefe beträgt übrigens 2m - und nicht wie in der Seekarte angegeben 1,5m !! Nur falls mal jemand da durch will :-)

Anschließend legen wir uns in die Sagviken und genießen die Stille einer (fast) einsamen Ankerbucht.


Sa 11. Juli 2015

Utö !!

Eigentlich wollten wir ja weiter. Eigentlich :-)

Wie wir so bei schönstem Sonnenschein in unserer Kuchenbude frühstücken und ein bischen planen wie wir uns noch die Insel - also Utö - ansehen sollen kommt uns die verwegene Idee ... wie bleiben einfach mal hier.

Schlagartig kehrt wieder dieses beruhigende Urlaubsgefühl ein. Der Kaffee schmeckt besser, alles hat Zeit. Eine Stunde später brechen wir zu unserer kleinen Wanderung auf. Gute drei Stunden später sind wir wieder an Bord. Glücklich und ... platt.

Es gibt lecker Kaffee mit Vanillepuddingteilchen und anschließend machen wir noch eine Ausfahrt mit unserem "Beiboot". Das macht Mordsspass, weil wir uns gegenüber sitzen und jeweils die Füße auf der anderen Seite über den Schlauch des Bootes hängen haben. Damit ist das Boot dann auch voll. Der Anblick führt zu allgemeiner Erheiterung (insbesondere auf Motoryachten jenseits der 40 Fuss) und es wird eine richtig nette Tour.

Bei unserer Rückkehr zur Krabbe hatte sich dann allerdings so ein Depp ... egal, darüber hatte ich mich schon im www.twitter.com/krabbentweet ausgelassen.

Wir sind dann noch schön essen gegangen. Preise waren OK und die Spare Ribs waren echt klasse!!


Muss ich jetzt mal sagen:

Vielen Dank den fleissigen Gästebuchschreibern :-) So macht das hier richtig Spaß!!


Fr 10. Juli 2015

Ornö nach Utö

Nach einer schönen ruhigen Nacht in der Kolnäsviken soll es nun noch die kleine Etappe (7 Meilen) nach Utö gehen. Der Hafen soll sehr nett sein und wir wollen ihn uns nicht entgehen lassen.

Bei Winden zwischen 18 Kn und 26 Kn segeln wir nur unter Genua mit Rumpfgeschwindigkeit die Strecke im Null komma nix. Entsprechend früh sind wir in dem beliebten Hafen und können uns direkt einen schönen Platz aussuchen. Festgemacht wird hier - wie auch schon in der Kyrkviken - vor Heckanker. Vielen Skipper lassen unheimlich viel Leine nach achtern hinaus. Man muss ganz schön aufpassen sich nicht die Ankerleine eines Nachbarn einzufangen. Also erst ein grosser Bogen gefahren und dann im rechten Winkel auf den Steg zu. Ist doch ganz einfach :-)

Der Hafen ist ordentlich angelegt und ... es gibt einen Kaufmann!! Wir machen uns gleich auf den Weg. Zunächst die Hafengebühr bezahlen. 240 SEK werden verlangt. Für alle gleich! Ich schiele auf die fetten Motoryachten und die 60 Fuß ++ Segelschiffe. Alle gleich? Na ja, Tanja hat da so eine Theorie. Wer mit fettem Schiff kommt, der macht auch Umsatz in der Gastronomie und den Geschäften. Wir Kleinbootleute haben vieles dabei und lassen auch keine 2500 SEK für ein Abendessen mit allem drum und dran. Vielleicht daher der "Rabatt" für die Großen? Könnte gut sein.

Der erste kleine Spaziergang zeigt dann einen wirklich total netten Ort. Ganz auf den Hafen ausgerichtet gibt es mehrere Restaurants, Boutiken, Fischverkäufer, einen Bäcker und - tatatataaa - einen richtigen Kaufmann. Wir machen Einkäufe, die eines 50 Fuß Schiffes würdig gewesen wären.

Nachdem alles an Bord gebracht ist gibt es erstmal Lachs und frisch gebackenes Brot.

 


Do 09. Juli 2015

Ornö nach Ornö :-) ... Kyrkviken nach Kolnäsviken

Heute wollten wir eigentlich nach Utö. Und weil das ziemlich "um die Ecke" liegt, und weil schöner Wind angesagt ist, segeln wir erst einmal in die "verkehrte" Richtung. Wir verlassen also den Hafen, setzten die Segel und freuen uns, dass die Krabbe so herrlich läuft. Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir die Nordspitze Ornös und gehen auf Südkurs. Aus irgendeinem Grund gefällt das aber den Wettergöttern gar nicht! Sie besten auf Nordkurs. Und um das zu unterstreichen legen sie nach und nach kräftig Wind aus Süd in die Waage. Da wir (insbesondere Tanja natürlich :-) als in gewisser Weise bockbeinig bekannt sind, lassen wir uns darauf aber nicht ein. Zunächst kreuzen wir mal tapfer gegenan. Dieses Gefecht mit den Wettergöttern - muss ich gestehen - verlieren wir recht schnell. Haben die doch auch die Ortskenntnis auf ihrer Seite. Das Fahrwasser wird immer enger und wir beschließen die Segel zu bergen. Da der Wind weiter zunimmt und sich - HA!! - eine sehr geschützte und zudem nette Ankerbucht querab bei Ornö befindet, wird kurzerhand umdisponiert. Wir laufen also in die Kolnäsviken.

Jetzt könnte man sich Fragen "was soll das gequatsche von Wettergöttern und so"? Ganz einfach! Kaum war der Anker gefallen - war auch der Wind weg! Aufgegeben!! Ich würd mal sagen Krabbe-Wettergötter = 1:1 :-)

Wir machen das Dingi klar und paddeln zum Ufer. Hier soll´s auch einen Kaufmann geben. Mal sehen...

Was soll ich sagen? Wir haben den Kaufmann gefunden! Oder besser das Gebäude in dem sich einmal der Kaufmann befunden haben muß! Das nochmalige Kartenstudium offenbart: Es war die ganze Zeit vom selben Kaufmann die Rede. Da dieser aber - wohl schon länger - geschlossen ist, wurden auch alle Hinweisschilder entfernt. Da können wir dann ja lange suchen :-)

Immerhin auf dem Weg zum Dingi finden sich recht ausgedehnte Blaubeerfelder mitten im Wald.

Während Tanja das Abendessen bereitet sammle ich also den Nachtisch. Fast 600 Gramm bekomme ich zusammen. Daraus wird ein leckerer Kompott! ... oder eben Blaubeersuppe - Nicht wahr Kay ?? :-)


Mi 08. Juli 2015

Urlaub in der Kyrkviken

Also "Sommerpause" ist ja eigentlich anders belegt...

Es regnet und pustet - zumindest immer mal wieder. Warum soll man denn einen so schönen Hafen verlassen? Wir bleiben! Zumindest noch eine Nacht :-)

Lesen, schlafen, spazieren gehen. Ob wir wohl heute den Kaufmann finden? Die gestrige Suche war zwar landschaftlich reizvoll - in Sachen Verproviantierung aber eher mager.

Leider findet sich auch dieses mal kein Kaufmann. Erstaunlich! Wir hatten die Beschreibung extra noch einmal genau studiert. Wieder nix !

Obwohl ... was findet sich denn da am Wegesrand? Wilde Erdbeeren und Blaubeeren. Yippieh!


Di 06. Juli 2015

Fjärdlang nach Ornö (Kyrkviken)

So, das wäre geschafft. Hatte wirklich ganz ordentlich gepfiffen. Der Bügelanker hält aber wie immer zuverlässig.

Die Sonne scheint auch, was will man mehr?

Obgleich es etwas zu windig zum segeln werden soll, beschließen wir nach Ornö in die Kyrkviken zu verlegen. Das sind nur wenige Meilen durch recht geschütztes Fahrwasser. Dort gibt es Duschen und einen Krog.

Der Weg dorthin offenbarte dann, wie gut der Naturhafen Mörkviken wirklich ist! Pustete es im Hafen recht ordentlich, so stand draussen ein richtiger Wind mit Böen von 33 Kn. Mit halbem Wind unter eingerefftem Vorsegel flogen wir bei 7 Kn Fahrt über die offeneren Bereiche um dann unter Motor (gegenan, was sonst?:-) den Rest des Weges zu fahren. Der direkte Weg (voll gegenan) wäre bei 2 - 3 Kn Fahrt (mehr schafft der Motor unter den Bedingungen nicht) zu mühselig gewesen.

In der Kyrkviken angekommen, sah es zunächst so aus als wäre hier auch schon alles belegt. Es fand sich dann aber doch noch eine Lücke. Also Heckanker raus, alle Fender gut verteilt und zwischen die anderen Segelboote gekuschelt. Auch ein sehr geschützter Hafen. Nett obendrein!

Zum Mittag gab es dann Burger mit Pommes von dem zum Krog gehörenden Imbiss. Lecker !!

Die Sonne scheint, wir liegen windgeschützt, es ist warm .... Sommer in Schweden !!


Mo 06. Juli 2015

Ägnö nach Fjärdlang (Mörkviken)

OK, es war ja angesagt. Regen. Wieder alles auf einmal :-)

Eigentlich wollten wir ja nach Dalarö. Auf dem Weg dorthin kam uns aber ein anderes Segelbot entgegen und signalisierte, dass Dalerö voll sei. Schade! Bei dem Wetter sind halt alle Bootsleute auf einen netten Hafenplatz aus.

Wir entschieden uns darum für einen Naturhafen. Die Mörkviken auf Fjärdlang machte da einen ganz vielversprechenden Eindruck.

Also gut einpacken und noch mal 10 Meilen dranhängen.

Leider alles unter Motor - der Wind stand genau auf die Nase und Kreuzerei in den engen Fahrwassern - na ja das hatten wir ja schon.

In der Mörkviken angekommen wurde es dann aber noch recht schön. Der Regen hörte auf und bei Sonne sieht alles wieder wunderschön aus.

In Erwartung des starken Windes, der für die kommende Nacht angesagt war, tummelte es sich hier auch ganz schön. Einen geschützten Felsliegeplatz haben wir nicht mehr abbekommen. Ankern ging aber schließlich auch ganz gut.

Der einzelne Felslieger (Bild) hatte allerdings am nächsten morgen einen weiteren Heckanker und vier zusätzliche Leinen an Land ausgebracht. Die Crew erschien dann auch erst gegen 10:00 Uhr verschlafen an Deck. Der Wind 7 Bft im Hafen (!) hatte das Boot voll auf die Felsen gedrückt. Dann doch lieber am Anker schwoien.


So 05. Juli 2015

Stockholm nach Ägnö (Napoleonviken)

Heute wollten wir dem Trubel der großen, schönen Stadt entfliehen. Sagte ich schon, daß wir keine Städtetouristen sind :-)

Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind eher ... durchwachsen. Heute noch schön. Warm, Sonne, angenehmer Wind. Ab morgen dann Regen und ab Di richtig viel Wind (was immer das auch heißt).

Wir haben uns also entschlossen nicht noch einmal Richtung Norden nach Arholma zu fahren. Schade! Da müssen wir wohl wiederkommen und das später mal nachholen :-)

Also noch einmal durch das schönste Fahrwasser der Welt und in den beliebten Naturhafen Napoleonviken.

So wurde es ein rundum schöner Tag mit einigen kleineren Herausforderungen.

Der Motor wurde nämlich unnatürlich warm. Darum also segeln. Nicht so schlimm, dafür sind wir ja hier. Aber es war wie immer- Wind genau von vorne! Gar nicht mal so wenig und da in einem engen Fahrwasser. So sind wir also aufgekreuzt bis sich eine Stelle zum ankern anbot. Dort habe ich dann die Ursache gesucht und gefunden. Der Seewasserfilter ist geplatzt. Keine Ahnung wie das passieren kann, geht aber. Den haben wir dann mit Frischhaltefolie geflickt und siehe da ... geht!

In der Napoleonviken angekommen fand sich ein toller Ankerplatz und dem ersten schönen Ankerabend mit Tanja - incl. schwimmen und Spaziergang - stand nichts mehr im Wege.


Fr 03. & Sa 04. Juli 2015

Stockholm (Navishamnen)

Heute wollte ich mich ein bischen entspannen, einen Stadtspaziergang machen und - gaaaanz wichtich - die Verbindung zum Arlanda Flughafen vor Stockholm auskundschaften. Da will ich schließlich morgen gegen 08:00 Uhr (brrrrr) Tanja (ahhhh) abholen!

Das Preisgefüge bei den öffentlichen Verkehrsmitteln ist schon seltsam. Manches ist wirklich günstig, anderes unverhältnismäßig teuer. So kostet die Zugverbindung (20 min) zum Arlanda Flugplatz 530 SEK (hin & rück) der Bus um die Ecke (35 min) 213 SEK - ebenfalls hin & rück. Versteh ich jetzt nicht. Muß ich aber auch nicht.

Nachdem das also geklährt und die Tickets gekauft sind habe ich mich noch einige Stunden in der Altstadt und von da zu Fuß zurück zum Boot aufgemacht. Stockholm sollte man wirklich mal besuchen. In meiner Selbstbetrachtung hatte ich ja bereits festgestellt kein Städtetourist zu sein. Das gilt hier nicht! Ich war gute 7 Stunden zu Fuß unterwegs und freue mich das ganze Programm morgen mit Tanja noch einmal zu absolvieren! Das heißt doch wohl was, oder?


D0 02. Juli 2015

Ägnö nach Stockholm (Navishamnen)

Schreibe ich ständig in Superlativen? Das ist kein Wunder!! Ihr müsstet das mal sehen hier :-)

Also heute wurde es an der Spitze meiner beliebtesten (=wunderschönsten:-) Fahrwasser wieder etwas enger. Teils über Seen und Kanäle schlängelt sich das recht schmale Fahrwasser nach Stockholm. Ein Palast am anderen - aber trotzdem nicht protzig. Aber was soll ich viel erzählen... Hier die Bilder :-)

Nach der schönen Tour dann im Navishamnen angekommen. Du bist alleine - wir helfen! Willkommen in Stockholm!! Total netter Empfang. Als ich beim einchecken den Hafenmeister fragte, ob ich irgendwo Altöl entsorgen können, bietet sich spontan ein junger Mensch an mir erstens bei der Entsorgung zu helfen und mir zweitens seine Vakuumpumpe zu leihen, um das Öl schnell und sauber aus dem Motor zu bekommen. Wieder total nett!

So konnte ich schnell mal einen Ölwechsel und - bei der Gelegenheit - auch gleich einen Wechsel aller Dieselfilter vornehmen.

Ja und dann hatte ich noch super netten Besuch! Ich hatte mich vor gut zwei Wochen per Mail bei Steph und Toddi gemeldet. Das sind nette Leute, die ich von früher kenne und die nun schon seit einiger Zeit in Stockholm leben. Kurzum wir hatten uns für heute verabredet und verbrachten einen sehr netten Nachmittag und Abend auf der Krabbe. Sogar das Abendessen hatten die beiden mitgebracht. Sushi vom allerfeinsten. Saulecker!! Vielen Dank dafür ... nochmals.


Mi 01. Juli 2915

Uvön nach Ägnö (Napoleonviken)

Uvön ist so schön, da wäre ich wohl noch einen ganzen Tag und die kommende Nacht geblieben. Leider verbarg sich im Wald das Sommerdomezil eines Schweden. Genauer: Es sollte gerade das Sommerdomezil werden. Nachdem ich kurz zuvor noch ein kleines Video (siehe www.twitter.com/ krabbentweet ) aufgenommen hatte, nur um die grandiose Gräuschkulisse (hauptsächlich Vögel und so ..:-) fenstzuhalten - fing es an. Menschen können so laut sein. Die Baustelle war wohl gut und gerne 400m weit weg. Ich konnte aber jedes Wort hören, wenn auch mangels schwedischer Sprachkenntnisse nicht verstehen. Und dann gingen die Kettensägen, Kreissägen, Bandsägen, Tischkreissägen kurz alle (!) Sägen überhaupt in Betrieb.

1,75 sec. nachgedacht - Segel gesetzt - Anker hoch und wech (ja mit "ch")

Auf dem Weg in mein angestrebtes Fahrwasser liegt noch ein Highlight, das ich aber eigentlich für den Weg von Stockholm kommend mit Tanja (nur noch 3 Tage!!!) vorgesehen hatte. Na ja, ich kann das ja schon mal checken :-)

Napoleonviken (weil der besagte Herr dort gebadet hat!) ist very beliebt. Wie Rödlöga. Und auch so schön! Aber was hatte man inzwischen auch schon anderes erwartet :-) ?

Aber dann kam das allerbeste!

Also, wenn Schweden baden gehen - das weiß ich aus Erfahrung - ist das kein allgemeiner Garant für akzeptable Wassertemperaturen.

Aber hier badete JEDER.

Na und da wollte ich nun endlich auch! Hier der Versuch eines selbstausgelösten Fotos beim Sprung ins kühle Nass ...

Das war toll! Wassertemperatur 18° C, wie mein Nachbar mir anschließend mitteilte.

Der Blick rundum verheißt einfach eine zu schöne Insel. Die muß (!) erkundet werden. Ich hab also doch noch das Dingi zu Wasser gelassen und bin los. Wer will raten ? ... Toll !! Hier - wie immer - die Bilder: